Über die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi oder CSA)
Die Grundidee der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi oder CSA = community-supported agriculture) ist die der geteilten Verantwortung von Lebensmittelproduzenten und –konsumenten: der Hof ernährt neben der Landwirtsfamilie noch eine bestimmte Anzahl Menschen.
Alle legen gemeinsam die gewünschte Bewirtschaftungsform und die zu erzeugenden Produkte fest. Die voraussichtlichen Kosten für das kommende Betriebsjahr einschließlich Löhne und Sozialversicherung für die „aktiven Landwirte“ und Rücklagen für Investitionen werden vorab geschätzt und zwischen allen Mitgliedern aufgeteilt, die dafür die Abnahme der Ernte garantieren. So wird das Risiko auf viele Schultern verteilt. Dafür bekommen alle neben ihrem Anteil an der Ernte eine direkte und lebendige Beziehung zu den Grundlagen ihrer Lebensmittel.
Die Landwirte sind dadurch von ökonomischen Zwängen wie z. B. Überschussproduktion oder Spezialisierung auf entweder Ackerbau oder Intensiv-Viehhaltung befreit. Sie sind nicht mehr abhängig vom Preisdiktat des Handels. Da die Ernte garantiert abgenommen wird, muss z. B. keine Zeit in Werbung investiert werden. Deshalb können nach den gemeinsamen Vorstellungen etwa alte Haustierrassen erhalten oder auf dem Hof Biotop-Pflege betrieben werden, wofür sonst meist keine Ressourcen vorhanden sind.
SoLaWi im Braunschweiger Land
Seit Januar 2013 wird der Gemüsebaubetrieb von Lea Weihmann als Teil eines SoLaWi-Projektes (SoLaWi Dahlum) betrieben. In mehreren Info-Veranstaltungen und Planungstreffen wurde seit September 2012 ein Konzept für die SoLaWi erarbeitet.
Ziele und Inhalte der SoLaWi-Dahlum, Stand Dezember 2021
- Bis zu 130 Anteile können gezeichnet werden.
- Die Ernteanteile werden 1x pro Woche von Januar bis Dezember undv on Januar bis März alle 2-3 Wochen bereitgestellt. Hier findet Ihr Fotos & Inhaltsangaben von allen Ernteanteilen des Erntejahres 2016!
- Die Verteilung des Gemüses und der Eier in den Verteilstationen erfolgt in Eigenverantwortung und gegenseitiger Rücksichtnahme der Mitglieder.
- Für diejenigen mit weiteren Anfahrtswegen gibt es mittlerweile außer in Groß Dahlum externe Abholstationen in der Braunschweig und Wolfenbüttel, die wöchentlich beliefert werden.
- Die Belieferung der Abholstationen wird vom Hof aus durchgeführt. Die Aufteilung der Ernteanteile auf die Mitglieder wird von den dortigen Gruppen eigenverantwortlich organisiert.
- Es wird kein fester Betrag für einen Anteil festgelegt – lediglich ein Richtwert zur Orientierung wird angegeben, um die betrieblichen Kosten zu decken.
Für den Jahresbeitrag wird zur Orientierung ein Richtwert, sowie ein oberer und ein unterer solidarischer Preis pro Anteil angegeben. Jeder legt nach eigenen finanziellen Möglichkeiten seinen Beitrag fest.
Solidarität wird damit nicht nur mit den Menschen auf dem Hof, sondern auch unter den Mitgliedern praktiziert.
Der Beitrag kann jährlich, halbjährlich, vierteljährlich oder monatlich gezahlt werden, entsprechend der eigenen Wahl in der Kooperationsvereinbarung. - Ernteausfälle einzelner Kulturen aufgrund von Witterungsverhältnissen sind möglich.
- Die Selbsternte auf dem Acker und in den Gewächshäusern (z. B. Beeren, Pflaumen, Mirabellen, Kirschen) ist nach Absprache möglich. Wann welche Kulturen geerntet werden können, wird per E-Mail bekanntgegeben.
- Treffen der Mitglieder werden nach Bedarf organisiert.
- Gemeinsame Aktionen auf dem Hof bzw. den Ackerflächen (Sommerfest, Jäte- und Ernteaktionen, Zaunbau…) finden nach Absprache statt.
- Das Konzept der SoLaWi-Dahlum ist nicht gewinnorientiert, sondern dient als Erhaltung und Ausbau des Hoforganismus.
Interessierte, die sich am Projekt beteiligen möchten, finden unter Mitmachen! weitere Infos.